Die schwere Stahltür fällt mit einem lauten Rums ins Schloss – ein langer, gerader Flur mit gelbem Estrichboden und grauen Wänden mit weißen Fugen erstreckt sich dahinter. An den grauen Platten und an der Decke sind silber-glänzende Rohre aller Größen sichtbar, das Neonlicht strahlt erbarmungslos in jeden Winkel des Raums. Miriam Kümmerle, eine zierliche Frau mit cognac-farbenen Haaren und einer braunen Lederjacke, dreht den Schlüssel zweimal im Schloss. Eine Gitarre kreischt durch die Stille, ein Schlagzeug wummert zweimal auf. »Oh, haben die etwa schon zwei Minuten zu früh angefangen?«, fragt sie und schaut auf ihre Uhr. »Dann beeilen wir uns mal.« Die zweite Stahltür fällt hinter der stellvertretenden Leiterin der Justizvollzugsanstalt Offenburg zu.